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Mein Hund hat Leishmaniose – Ein Erfahrungsbericht

Der Hund hat Leishmaniose! – Die Diagnose des Tierarztes ist oft ein Schock, aber auch Erleichterung, dass man endlich weiß, womit sich die geliebte Fellnase quält. Es ist sicherlich nicht einfach, aber auch nicht das Ende.
Bianca von nature-pets lebt seit Jahren damit, denn ihr Hund hat Leishmaniose. Übrigens sind sie und Dora auch “Schuld” daran, dass wir ein purinarmes Hundefutter entwickelt haben, aber dazu später mehr 🙂

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!

Unverhoffte Pflegestelle

Ursprünglich wollte meine Freundin einen Hund und kam Anfang 2013 mit einer Internetadresse zu mir. Es handelte sich um eine Organisation, die Hunde aus einer Tötungsstation auf Mallorca rettet.

Es war schon immer mein Traum, und warum nicht direkt einen Hund, der auch auf diese Hilfe angewiesen ist, um zu überleben? Geplant war eigentlich nur ein kleiner Hund. Wir haben uns mit der deutschen Vermittlerin getroffen, und sie hatte neben vielen anderen Hunden eine englische Bulldogge. Ich war sofort hin und weg, ich liebe diese Nasen. Natürlich waren ihre Hunde alle gesund!

Entschieden habe ich mich für einen Pinscher Mix, da ich einen kleinen Hund wollte. Er war jedoch noch auf Mallorca.
Einige Tage später klingelte mein Telefon – die Vermittlerin der Tierschutz-Organisation. Sie sagte, sie brauche dringend Hilfe. Sie habe einen Hund am Flughafen, und die Pflegestelle sei nicht erschienen. Ob ich ihr helfen könne.
Ohne lange zu überlegen habe ich natürlich den Hund abgeholt. Es war Dora – eine Boxerhündin.

Wie die meisten Pflegestellenanfänger habe ich kläglich „versagt“ und mich ganz doll in sie verliebt. Da sie sich auch mit meinen 2 Katzen auf Anhieb verstanden hat, sagte ich: Sie oder keine!

Dann kam meine Vermieterin, mit der im Vorfeld alles geklärt war. Nun gab es doch Probleme. Meine Vermieterin sagte: “Nein, der ist mir zu groß, der darf nicht bleiben”.

Das war mir völlig unverständlich, da ihr Mann mir bereits zugesagt hatte. Wir hatten einen großen Garten, die Rheinpromenade in ca. 100 m Entfernung – es war perfekt – auch für einen großen Hund. Nach einem Gespräch durfte Dora bleiben (ich wäre sonst ausgezogen!)

Dora hatte keine 20 kg bei Ihrer Ankunft. Ich freute mich jeden Tag über ein paar Gramm mehr. Zudem ist Ihr “Frack” etwas lädiert, was sich jedoch schon stark verbessert hatte seit ihrer Ankunft.
Leider wusste auch meine damalige Tierärztin nicht genau, was es ist. Es war wie Hubbel auf der Haut, die jedoch langsam aufbrachen und die ersten Fellhaare kamen zum Vorschein. Ich glaubte, dass die Therapie anschlägt. Das Alter wurde nur geschätzt – im März 2013 auf 1 ½ Jahre. In der Tierarztpraxis ist sie ein absoluter Vorzeigehund – solange Futter kommt verzieht Dora keine Miene!!!
Sogar Baden erträgt sie mit Fassung! Mittlerweile weiß ich durch einen Besuch beim Orthopäden, dass Sie mindestens 7 Jahre alt war!

Diagnose: Mein Hund hat Leishmaniose

Über Leishmaniose wusste ich damals nur, dass es eine Krankheit aus dem Mittelmeerraum ist. Ich bin ziemlich naiv damit umgegangen. Bis zum Testergebnis hoffte ich einfach, dass Dora gesund sei.

Dann kam das Ergebnis: Mein Hund hat Leishmaniose und ist zudem Babesiose positiv, was mich direkt von Wolke sieben auf den Boden der Tatsachen beförderte. Da ich mich nicht so gut auskannte, habe ich mich blind auf meine Tierärztin verlassen. Es wurde eine Behandlung gestartet.

Zunächst ging es Dora besser, doch dann zur Osterzeit blühte die Leishmaniose erst richtig auf.
Nun begannen Tage und Wochen der Internetrecherche. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich glauben konnte und was nicht. Dann fand ich eine Seite, auf der ein Doktor Leishmaniose-Hunde für eine Studie suchte, und auch eine Beratung anbot. Es war ein Parasitologe, der auf diesem Gebiet forscht.

Wir telefonierten, und er war bereit, die Therapie mit meiner Tierärztin abzustimmen. Ein wahrer Glücksfall. Nachdem er mit der Tierärztin gesprochen hatte, rief mich diese an. Es war ein verblüffendes Gespräch. Sie sagte, ich solle den Hund besser wieder dahin zurückgeben, wo ich ihn her hätte. Die Behandlung sei teuer, und ich solle doch auch bedenken, dass ich nicht mit Dora ins Ausland könne für einen Urlaub. Der Hund sei krank, und es liefe aufs Einschläfern hinaus.

Der Rat: Lass Deinen Hund einschläfern!

Das war ein Schock. Da hatte ich diesen hilfsbereiten Naturwissenschaftler gefunden und dann hieß es, ich solle aufgeben und den Hund weggeben – oder sogar ihr Leben beenden? Das kam für mich nicht in Frage. Dora zeigte Lebenswillen. Sie war oft müde, aber auf den Spaziergängen voller Freude, und spielte vergnügt.

Doch dann ging es Dora zusehends schlechter. Sie bekam schlimme Hautläsionen und Eiterplättchen auf der Nase. Ich wollte meiner Tierärztin dieses Leben nach den gemachten Aussagen nicht weiter anvertrauen. Ich habe einige Tage kein Internet genutzt, nichts mehr gelesen und nur überlegt, was ich tun sollte. Meine Mutter tendierte ebenfalls zum Aufgeben, was keine große Hilfe war.

Nicht aufgeben!

Ich kam zu dem Schluss, dass bei einem kranken Hund alles stimmen muss.
Nicht nur der Tierarzt, auch die Ernährung. Es musste alles Hand und Fuß haben. Im Boxerforum kannte man den von mir schon erwähnten Parasitologen ebenfalls und empfahl mir, doch mal im Leishmaniose Forum zu schreiben.

Das habe ich dann auch getan. Und es war die richtige Entscheidung. Dort haben wir einen kompetenten Tierarzt gefunden, der sich mit Mittelmeererkrankungen auskennt. Dora bekam ein Mittel mit dem Wirkstoff Miltefosine ins Futter. Die Behandlung hat sehr gut gewirkt, und sie hat es ohne Probleme vertragen. Auch Allopurinol hat sie bekommen. Das konnten wir nach einigen Monaten jedoch wieder absetzen. Die Hautläsionen mit teilweise offenen Wunden haben wir erfolgreich mit einem Shampoo behandelt, gegen die Babesiose bekam sie 2 Spritzen mit dem Wirkstoff Imidocarb.

Leider verlor Dora auch an Gewicht. Aber mit Hilfe einer Ernährungsexpertin, bekam ich einen genau auf Dora zugeschnittenen Ernährungsplan. Nun stellte sich die Frage ob ich bereit wäre für Sie zu kochen, da es kein Fertigfutter gab, welches ich Ihr hätte füttern können.

Na klar – wenn es hilft mache ich alles! Es gibt gewisse Nahrungsmittel die wir meiden müssen, unter anderem Rüben, Erbsen, Spinat und Pferdefleisch. Wir müssen besonders purinarm füttern, damit sich die Leishmanien nicht vermehren und erneut einen Schub auslösen.

Kochen ist aufwändig – auch für einen Hund!

Es stand aber nie zur Diskussion, lieber stehe ich einmal im Monat in der Küche und koche 4 kg Möhren und 2 kg Zucchini, püriere und portioniere alles, koche Nudeln ( ca. 1,5 Pfund die Woche) und natürlich portioniere ich auch noch das Fleisch (ca. 8 kg / Monat), als dass ich es riskieren möchte das die Leishmaniose wieder aktiv wird. Ich koche für sie und gebe Nahrungsergänzungsmittel dazu. Sie hat nun wieder ihr Normalgewicht erreicht. Und das macht mich sehr glücklich.

Dann habe ich Olivia von Doggiepack getroffen – in Frankfurt auf einem Sommerfest im Tierheim. Wir haben uns dort unterhalten, denn aufgrund von Doras Erkrankung, habe ich mich mit purinarmen Leckerlies selbstständig gemacht (www.nature-pets.de). Ich habe ihr von den „besonderen Anforderungen“ erzählt. Und wie schön es doch wäre, mal ein Fertigbarf – Menü für an Leishmaniose erkrankte Hunde kaufen zu können.
Eine purinarme Variante, mit sorgfältig ausgewählten Zutaten. Bei Doggiepack wird alles frisch und fair hergestellt, aus Deutschland, in Deutschland. Das fand ich super toll. Sie erzählte mir, wie sie das Futter herstellt, welche Zutaten verwendet werden und ich dachte mir: von Doggiepack würde ich auch gerne Futter kaufen!

Lobbyarbeit für frisches, purinarmes Hundefutter

Nun musste ich sie noch überzeugen, dass es möglich ist, ein Futter zusammenzustellen, das prinzipiell für viele erkrankte Hunde verträglich ist.
Dora hatte zwar auch einen eigenen Futterplan, aber purinarm ist ja bei vielen Hunden ein Thema. Und eins ist doch mal Fakt: Leishmaniose (LM) ist in Deutschland keine Seltenheit mehr und es gibt so viele Menschen mit LM – Hunden die, genau wie ich, nicht genau wissen ob und wie und warum und was überhaupt gefüttert werden darf, soll und kann! Zudem ist selber kochen nicht für jeden Hundehalter machbar.

Eigentlich bin ich sehr umgänglich, jedoch kann ich auch sehr penetrant werden wenn es um meinen Hund geht. Also immer wieder nachgefragt und nicht locker gelassen. Letztlich habe ich es geschafft Olivia zu überzeugen mit Hilfe von Sabine Dyck, Ernährungstherapeutin für Hunde und auf Leishmaniose spezialisiert!

Ich werde die ersten Worte von Sabine nicht vergessen, sie war direkt begeistert: „Endlich mal! Das ist eine super Idee!”

So ist aus einer Idee und einem Bedürfnis, mit viel Liebe und Arbeit, ein neues Produkt entstanden. Und ich muss sagen, ich bin auch ein bisschen stolz darauf. Auch wenn die meiste Arbeit nun Olivia hat – mit der Herstellung und dem Versand 🙂

Endlich! Wir testen die neuen BARF – Menüs

Wir füttern nun seit ca. 4 Wochen die Menüs Rind Fenchel-Sellerie und Rind Balkan Art und es ist himmlisch. Dora verträgt es richtig gut, die Verdauung läuft prima, die Akzeptanz ist grandios, (in gestoppten 2 Minuten ist der Napf leer!).
Ich muss nicht mehr Stunden in der Küche stehen und kochen und portionieren. Mir werden das Gemüse oder die Nudeln im Kühlschrank nicht mehr schlecht….und es ist eine große Zeitersparnis!

Die akute Phase der Leishmaniose ist nun fast vier Jahre her und immer noch bin ich sehr sensibilisiert, was Futter und Leckerlies angeht. Denn auch wenn die LM nicht akut ist, muss man immer auf eine purinarme Ernährung achten. Die Krankheit ist nicht heilbar, und die Gefahr eines Schubes besteht immer. Dennoch finde ich es erstaunlich, wie viele Hunde an Leishmaniose erkrankt sind und ein ganz glückliches und erfülltes Hundeleben führen. Dora zeigt es mir jeden Tag.

Ich bin heute noch bei jeder Kontrolluntersuchungen nervös und hoffe immer auf gute Ergebnisse. Bis jetzt: TOI TOI TOI!

Alle aus meinem Umfeld sagen, dass sie nicht glauben können, was aus diesem Hund geworden ist. Dora bekommt viele Komplimente. Sie ist so hübsch und ein toller Hund.

Für mich ist das der Beweis, dass man ein Leben nicht wegwirft, nur weil es etwas beschädigt ist! Dein Hund hat Leishmaniose? Ja, es ist nicht einfach, aber es ist nicht das Ende der Welt. Dora ist der beste Beweis, dass es auch mit Leishmanien weiter geht und der Hund glücklich sein kann.

Eure Bianca mit Dora

Über die Autorin

bianca_erfahrung_leishmaniose_doggiepack

Durch Dora und die ständige Suche nach purinarmen Leckerlies hat Bianca vor zwei Jahren schließlich selber die Ärmel hochgekrempelt und macht nun purinarme Hundekekse und Backmischungen für selbige. Aber hauptsächlich näht sie maßgefertigte, hochwertige Halsbänder und Leinen aus Leder.

Buchempfehlung

Zu guter Letzt möchten wir allen betroffenen Hundehaltern noch den Ratgeber “Leishmansiose erkennen, verstehen, behandeln” von Angelika Henning, einer führenden Expertin auf dem Gebiet empfehlen.

Die Autorin lebt in Spanien, wo die Leishmaniose endemisch ist. Durch ihre Tierschutzarbeit entstand 2012 die Zusammenarbeit mit spanischen Tierkliniken. Seit Jahren unterstützt und berät sie diverse Tierschutzvereine und deren Pflege- und Adoptionsfamilien und andere Betroffene bei der Diagnose und Therapie der caninen Leishmaniose und hält in Zusammenarbeit mit Tierärzten und Tierschutzvereinen in Spanien Informationsveranstaltungen in deutscher Sprache ab.
Auf ihrem Blog veröffentlicht sie regelmässig aktuelle Informationen rund um das Thema Leishmaniose beim Hund.

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