Ingwer ist seit dem Altertum in Asien ein fester Bestandteil der traditionellen Medizin, aber ist Ingwer für Hunde geeignet? Ganz klar: Ja – aber mit Bedacht!
Von der mehrjährigen Pflanze wird der Wurzelstock verwendet. Der Geruch ist prägnant frisch, der austretende Saft ist leicht scharf und brennend. Die Ingwerknolle oder besser gesagt der Wurzelstock war schon den alten Römern bekannt, sowohl mit seinen aromatischen als auch mit heilkräftigenden Eigenschaften. Gerne wird er als Gewürz Currys, Soßen und Getränken beigemischt. Das bekannteste ist hier wohl das Ginger Ale.
Ingwer regt die Verdauungssäfte und den Stoffwechsel an, ist wärmend, schweißtreibend und fördert die Durchblutung und er hat eine stark schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung.
Ingwer für Hunde: ein Appetitanreger und gegen Übelkeit
Er wirkt appetitanregend und regt die Produktion der Magensäfte an. Dabei bringen die Scharfstoffe auch zusätzlich die Verdauung auf Trab. Im Mittelalter wurde er gerne als Mittel gegen Reisekrankheiten eingesetzt, da es beruhigend auf den Verdauungsprozess wirkt und Brechreiz lindert. Wenn Dein Hund dazu neigt, sich im Auto bei Reisen zu erbrechen, kannst Du 12 Stunden vorher bereits mit der Zufütterung beginnen, um diesen zu lindern.
Ingwer für Hunde: gegen Muskelschmerzen
In Phasen intensiven Trainings leiden auch unsere Fellnasen ab und an an Muskelkater. Auch hier kann Ingwer helfen, die Muskelschmerzen gar nicht erst entstehen zu lassen. Um den Effekt zu erzielen, muss er regelmässig zugefüttert werden.
Ingwer für Hunde mit Arthrose & HD
Arthrose, eine der häufigsten Gelenkerkrankungen geht häufig einher mit einer Entzündung der selbigen (aktive Arthrose).
Die Universität Kopenhagen (Dr. Bartels) hat in verschiedenen Studien nachgewiesen, dass eine Therapie mit Ingwer hilfreich für Arthrose-Patienten ist. Ingwer wirkt nicht nur schmerzstillend sondern ist auch entzündungshemmend. Der Patient wird dadurch wieder beweglicher. Bewegung ist bei Arthrose das A und O. Durch die Bewegung wird die Produktion der Gelenkschmiere angeregt und damit die schmerzhafte Reibung zwischen Gelenk und Knorpel verringert und der Entzündungsprozess eingedämmt.
Ob nun auf pharmazeutische Medikamente oder bewährte Heilpflanzen zurückgegriffen wird: Auch hier steht wie bei allen Krankheiten das Abwägen von Wirkung und Nebenwirkungen der Medikamente und Heilpflanzen natürlich im Vordergrund.
In der Erkältungszeit Immunsystem der Hunde stärken
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Ingwer als Allroundtalent gesehen: Er wirkt auf Milz und Magen (Verdauung) und auf die Lunge (Immunabwehr). Er regt den Stoffwechsel an, wirkt wärmend und damit nach den TCM-Lehren gegen Kälte-Erkrankungen also Krankheiten, die von einem Kältegefühl begleitet oder durch Kälte verursacht werden. Bei chronischen Atemwegserkrankungen wie COB oder Asthma wirkt er hustenstillend und schleimlösend. Hierfür sollte der Ingwer aber in Teeform verabreicht werden.
Roh, gekocht oder getrocknet
Frisch ist natürlich am besten, weil dann auch die vielen Vitamine des Ingwers in den Stoffwechsel Deines Hundes gelangen. Aber auch gekocht oder getrocknet entfaltet er seine Wirkung. Bei getrocknetem Ingwer solltest Du aber mit der Dosierung vorsichtig sein, damit das Futter nicht scharf wird.
Vorsicht! Risiko! Wann Ingwer für Hunde nicht gegeben werden sollte
- Vor Operationen, da Ingwer blutverdünnende Eigenschaften hat und dies zu verstärkter Blutung führen kann
- Während der Trächtigkeit. Die durchblutungsfördernden Eigenschaften durchbluten auch die Muskeln der Gebärmutter , dadurch kann es vorzeitig zu Wehen kommen. Wenn allerdings die Geburt schon überfällig ist, steht der Fütterung von Ingwer nichts entgegen – gerade um die Wehen auszulösen.
- Tiere, die an Magenüberreizung und empfindlichen Magen leiden, sollten auf keinen Fall eine mehrwöchige Ingwer-Kur durchlaufen, da sich die positive Wirkung des Ingwers (Mehrproduktion der Magensäfte) ins Gegenteil verkehren kann.
Ingwer für Hunde: Dosierung
Achtung! Die von uns empfohlenen Dosierungen entsprechen unseren Erfahrungswerten. Sie ersetzen keinesfalls die Konsultation eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers.
Grundsätzlich ist Ingwer aufgrund der Scharfstoffe ausgeprochen vorsichtig zu dosieren.Die empfohlenen Dosierung beziehen sich auf einen 10kg Hund.
Die Dosierung ist abhängig vom Grund des Einsatzes. Im Rahmen einer normalen Fütterung ist Ingwer ein prima Lieferant von Vitaminen und Mineralien, der zudem den Verdauungsapparat in Schwung bringt. Dabei ist es für einen 10kg Hund ausreichend, wenn einmal pro Woche eine Messerpitze Ingwerpulver ins Hundefutter kommt – oder zwei schmale Scheibchen frisch zerdrückter Ingwer. Natürlich variiert die Menge je nach Größe des Hundes.
Bei Reiseübelkeit zur Vorbeugung 12 Stunden sowie 30min vor Reiseantritt. Gleiche Dosierung wie oben.
Bei Gelenksproblemen
- vorbeugend bei diagnostizierter Disposition: 1/2 Messerspitze Ingwerpulver oder 1 schmales Scheibchen frischen Ingwer
- leichte Probleme. 1/2 Messerspitze pro Tag oder 1 schmales Scheibchen frischen Ingwer über 3 Wochen. Dann 3 Wochen pausieren und ggf. bei auftreten der Symptome wiederholen.
- Therapie bei Arthrose/HD: tägl. 1 Messerspitze oder 2 schmale scheibchen frischen Ingwer über 3 Wochen. Drei Wochen Pause und Kur wiederholen.
WICHTIG! Beobachtet, ob Euer Hund ggf. Magenreizungen oder Probleme bekommt. Wenn Ingwer dauerhaft verabreicht wird, bedeutet das auch eine dauerhafte Anregung der Magensäfte. Dies kann zu Problemen führen, muss es aber nicht. Wie immer bei Erkrankungen ist es auch hier eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera – also zwischen den Nebenwirkungen der Medikamente und Heilpflanzen.
Insgesamt gesehen ist Ingwer einfach eine tolle Pflanze mit vielen positiven Eigenschaften. Der Einsatz sollte aber mit Bedacht in kleinen Mengen und
aufgrund seiner reizenden und wärmenden Wirkung nicht als Dauergabe erfolgen.
Ganz bequem wird die Ingwergabe natürlich für Euch mit unserem Lucky Darm.
Wir freuen uns über eure Fragen und Kommentare auf Facebook oder direkt an info@doggiepack-hundefutter.de
Eure Olivia
Quellen:
Enzyklopädie der Heilpflanzen, Neuauflage 1994, Neuer Kaiser Verlag
www.aerztezeitung.de, 21.01.2015
www.apotheken-umschau.de
www.mydoc.de
Osteoarthritis and Cartilage, Volume 23, Issue 1, January 2015, Pages 13-21
Deine Gesundheit – ganzheitlich gesund
Karin Wallnöfer – Gesundheit auf Chinesisch