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Purinarme Ernährung von Hunden

Ist eine purinarme Ernährung von Hunden nur ein Hype?

Die purinarme Ernährung von Hunden wird immer häufiger empfohlen und diskutiert. Aber was ist dran und wofür soll eine purinarme Ernährung gut sein?

Dieser Frage ist Sabine Dyck, Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen bereits seit einigen Jahren auf der Spur. Fangen wir aber mal ganz von vorne an:

Was sind Purine? Eine Begriffserklärung

Purine können wir nicht umgehen. Sie gehören zu den Grundbausteinen der DNA und werden spätestens beim Zellzerfall freigesetzt.

Purine kommen in fast allen Pflanzen und Lebewesen vor. Sie befinden sich in den Zellkernen und tragen als Purinbasen Teile der Erbinformationen. Je höher entwickelt nun ein Lebewesen ist, desto mehr Informationen trägt dessen DNA, desto mehr Purinbasen werden benötigt. Träger dieser Informationen sind unter anderem die Purinbasen „Adenin“ und „Guanin“. Überschüssige Purine werden im Körper über die Harnsäure abgebaut.

Wo kommen Purine vor?

Körpereigene Purine
Es gibt zwei Wege, wie Purine in den Organismus gelangen. Die erste Möglichkeit geschieht durch die ständige Zellerneuerung in tierischen und menschlichen Körpern. Durch das Absterben von Zellen werden unter anderem Purinbasen abgebaut und in den Stoffwechselkreislauf eingebunden.
Eine Möglichkeit, wie die parasitären Leishmanien das so dringend benötigte Hypoxanthin erhalten.

Purine über die Nahrung
Die zweite Möglichkeit ist die Zufuhr von Purin über die Nahrung. Lebensmittel tierischer Herkunft haben entwicklungsbedingt einen höheren Puringehalt als pflanzliche Lebensmittel.
Spricht man nun von einer purinarmen Ernährung, so versucht man den Teil der tierischen Nahrung zu reduzieren. Dabei zählen Haut, bindegewebsreiche Innereien, Sehnen, Euter, Lunge, Knorpel, Trockenkauartikel etc. zu den Produkten mit einem hohen Puringehalt.

Wichtig bei der purinarmen Ernährung von Hunden: Trockenfutter hat mehr Purin!

Da gerade getrocknete Nahrungsmittel einen höheren Puringehalt aufweisen als die frische Variante. Durch Wasserentzug kommt es zu einer Komprimierung der Zellen und damit einer höheren Konzentration an Zellkernen und Purinen. Deshalb sollte auch bei der Gabe von getrockneten Kauartikeln oder Trockenfutter immer auf die verabreichte Menge geachtet werden.

Wer nun aber keinen Leishmaniose–Hund, Dalmatiner oder eine englische Bulldogge besitzt, hat sich bestimmt noch nicht mit diesem Thema auseinander gesetzt. Doch steigt man tiefer in die Materie ein, werden die Vorteile einer purinarmen Ernährung von Hunden deutlich.

Viele Purine befinden sich in Innereien – also in Produkten mit einem hohen Bindegewebsanteil. Diese sind für den Körper schwer zu verdauen und nur zu 10 Prozent wirklich verwertbar. Die Stoffwechselendprodukte, die erst im Dickdarm durch bakterielle Verdauung anfallen, gelangen schließlich über die Leber zur Niere und lassen diese beiden Organe ordentlich arbeiten.

Purinarme Ernährung von Hunden mit Leber- und Nieren-Erkrankungen

Damit erweitert sich verständlicherweise der Kreis derer, denen eine purinarme Fütterung zu Gute kommt. Hunde mit einer Leber- oder Nierenproblematik sollten auf jeden Fall purinarm gefüttert werden. Die angeschlagenen Organe bedürfen besonderer Sorgfalt und sollten nicht unnötig aktiviert werden. Um der Bildung von Harnsteinen vorzubeugen ist bei einigen Rassen wie z.B. dem Dalmatiner oder anderen Rassen kroatischer Herkunft der Purinstoffwechsel genetisch bedingt gestört. Diese Hunde sollten vorbeugend ausschließlich purinarm ernährt werden.

Purinarme Ernährung von Hunden im Seniorenalter

Auch Senioren profitieren von einer purinarmen Ernährung, welche leichter verdaulich ist und die alten Organe nicht unnötig belastet. In diesem Fall wird der Magen-Darm-Trakt-Träger und verlangsamt seine Arbeit.
Überfordern wir diesen nun noch zusätzlich mit einer hohen Gabe von Innereien, Knorpel oder Knochen führt es zu unnötigem Futterstress im Körper. Dieser wirkt sich wiederum negativ auf das Immunsystem und schließlich auf die Gesamtsituation des Hundes aus.

Purinarme Ernährung von Hunden mit Magenproblemen und exokriner Pankreas-Insuffizienz

Innereien liegen durch ihren hohen Anteil an Bindegewebe schwer im Magen. Tiere mit einer Magenschwäche brauchen leichtverdauliche Kost und dazu gehören Leber, Pansen und Co. leider nicht.

Auch bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse ist eine leicht verdauliche, möglichst fettarme Kost dringend angeraten. Allerdings benötigen diese Tiere Verdauungsenzyme. Durch die mangelnde Tätigkeit der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) werden zu wenig Verdauungsenzyme ausgeschüttet, was man als exokrine Pankreas-Insuffizienz bezeichnet. Diese können auch über den vorverdauten Mageninhalt der Beutetiere zugeführt werden. Also macht es in diesem Fall Sinn, ein bis zweimal pro Woche Blättermagen und/ oder grünen Pansen zu füttern. Dieser sollte aber unbedingt ganz fein gewolft sein, um den Magen nicht unnötig zu belasten.

Warm und gegart füttern

Das Kochen und Garen ist sozusagen eine Vorverdauung. Viele Dinge der Natur können unsere Hunde nicht verdauen, wenn diese nicht durch einen voran gestellten Prozess “aufgeschlossen” werden. Bestes Beispiel ist Gereide wie z.B. Reis oder Hirse. Ungekocht absolut unverdaulich – nicht nur für den Hund.

In unserem frischen Hundefutter werden alle Gemüse- und Kohlenhydratbestandteile gegart. Nur das Fleisch wird fein gewolft, aber roh hinzugfügt, um möglichst viele Vitamine der frischen Nahrung zu erhalten. Für Hunde mit empfindlichen Mägen und starken Verdauungsproblemen sind die Mahlzeiten gegart aber besser bekömmlich. aber auch hier haben wir mitgedacht:
Die Würste können im Darm unkompliziert im Topf gedünstet werden können.

So funktionierts:

  • Wasser im Topf oder Wasserkocher aufkochen
  • Wurst geschlossen hineingeben und hitzezufuhr abschalten
  • ca. 20 Minuten ziehen lassen
  • herausnehmen und ggf. abkühlen lassen
  • am besten mit der Schere den Clip abschneiden und die benötigte Futtermenge aus dem Darm drücken
  • Fertig!

 

Der Inhalt sollte am besten handwarm, also auf Körpertemperatur verfüttert werden. Der Magenpatient wird es danken. zudem enthalten die verschiedenen Sorten Kräuter, die auf eine Magen-Darm-Problematik abgestimmt sind. Ingwer wird z.B. bereits seit dem Altertum in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt. Darüber hinaus setzen wir Fenchelsamen, die sich außerdem beruhigend auf den Magen- Darm-Bereich auswirken, und Oregano dem Futter zu.

Purinarme Kost einmal pro Woche für alle

Unter Barfern ist der Fastentag relativ weit verbreitet, um den Verdauungsorganen eine Erholung zu gönnen. Das ist aber nicht jedermanns und -fraus Sache. Viele von uns können den herzzerreißenden Blicken unserer Vierbeiner einfach nicht widerstehen. Aber auch die Dosen- und Trockenfutter-Fraktion sollte ihrem Hunden und deren Verdauungsorganen eine Verschnaufpause gönnen. Sabine geht sogar soweit, dass ein purinarmer Tag in jede Hundefütterung gehört – egal ob Deine Hunde krank sind oder nicht. Das tut dem Organismus unserer Fellnasen gut. Unsere purinarmen Komplett-Menüs findet Ihr hier. Euer Autoren-Team Olivia & Sabine

Die Autoren:

Olivia Bickerle: geprüfte Tierheilpraktikerin seit 2006 und Gründerin von Doggiepack

Sabine Dyck: Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen mit dem Spezialgebiet Leishmaniose www.sabine-dyck.com

Literaturnachweis:

Niemand: Praktikum der Hundeklinik, Verlag Enke, 11. Auflage, 2011

Enzyklopädie der Heilpflanzen, Neuauflage 1994, Neuer Kaiser Verlag

Jürgen Zentek, Hunde richtig füttern, 3. aktualisierte und erweiterte Auflage, 2012

Eugen Ulmer GmbH & Co.

Gabriele Behling, Frisches Futter für ein langes Hundeleben, 2. Auflage 2012, Kynos

Verlag DR. Dieter Fleig GmbH

Woschnagg, Exel: Mein Befund, 2. Auflage 2001, Wirtschaftsverlag Ueberreuther

Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 258. Auflage, 1997, Verlag de Gruyter

Internetseiten:

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