Hunde mit Verstopfung? Ein unangenehmes Thema, das viele von Euch kennen. Ein harter, trockener Stuhl, langes Pressen oder sogar das vollständige Ausbleiben des Stuhlgangs sind klassische Symptome. Verstopfungen können nicht nur extrem unangenehm für Euren Hund sein, sondern auf Dauer zu ernsten Problemen führen. Durch unsere langjährigen Erfahrungen in der Tierheilpraxis und Hundeernährung sind wir auf sanfte, natürliche Lösungen spezialisiert, die Euren Hunden helfen können. Aber schauen wir uns erst einmal die Ursachen an.
Verstopfung beim Hund: Ursachen und natürliche Hilfe
Warum kommt es zu Verstopfung beim Hund?
Verstopfung beim Hund hat oft mehrere Ursachen. Hier sind die Häufigsten:
- Falsche Ernährung: Wenn Deinem Hund Ballaststoffe fehlen, wird der Stuhl zu fest und kann nur schwer ausgeschieden werden.
- Zu wenig Flüssigkeit: Wenn Dein Hund nicht ausreichend trinkt. Ohne genügend Wasser wird der Stuhl trocken und hart.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung ist wichtig für eine gesunde Verdauung. Wenn der Hund zu wenig aktiv ist, kann der Darm träge werden, sich verlangsamen, was zu Verstopfungen führen kann.
- Knochenkot: Der Begriff beschreibt einen extrem harten und trockenen Stuhl, der durch die unverdauten, mineralreichen Knochenreste entsteht. Siehe auch unser Ratgeber zum Thema Knochenkot
- Medikamente: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung zu Verstopfung führen. Beipackzettel lesen!!
- Fremdkörper: Wenn ein Hund unverdauliche Dinge wie Knochen oder Spielzeug verschluckt, kann dies den Darm blockieren. Im schlimmsten Fall muss hier sofort tierärztlich behandelt werden!
- Alter: Ältere Hunde leiden oft an einem langsameren Stoffwechsel, der zu Verstopfung führen kann.
Wie können Kräuter bei Verstopfung beim Hund helfen?
Die Natur hält einiges an Pflanzen bereit, die den Darm sanft in Schwung bringen und bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung beim Hund effektiv unterstützen können. Hier sind einige dieser heilenden Pflanzen und wie sie Eurem Hund helfen können:
- Chiasamen: Reich an Ballaststoffen erhöhen aufgequollene Chiasamen das Stuhlvolumen, was den Stuhl weicher macht. Dies fördert die regelmäßige und erleichterte Darmentleerung. Chiasamen liefern zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die eine entzündungshemmende Wirkung auf den Verdauungstrakt haben. Mehr über Chiasamen für Hunde findet Ihr in unserem Ratgeber „Kräuter für Hunde“
- Flohsamenschalen: Flohsamen sind ein bewährtes Mittel zur Förderung der Verdauung. Sie binden Wasser im Darm, was den Stuhl auflockert und das Passieren erleichtert. Durch ihre hohe Quellfähigkeit können sie bei regelmäßiger Einnahme die Darmbewegung anregen und Verstopfung vorbeugen. Mehr über Flohsamenschalen für Hunde findet Ihr in unserem Ratgeber „Kräuter für Hunde“
- Hagebutte: Hagebutten sind nicht nur reich an Vitamin C, sie wirken auch leicht abführend. Das hilft, die Verdauung sanft anzuregen, ohne den Hund zu belasten. Zudem fördern sie das allgemeine Wohlbefinden durch ihre antioxidative Wirkung.
- Melisse: Diese beruhigende Pflanze wirkt entspannend auf den Magen-Darm-Trakt und kann bei stressbedingten Verdauungsproblemen wie Krämpfen und Blähungen helfen. Sie trägt dazu bei, dass sich der Darm entspannt und unterstützt so eine normale Verdauung. Mehr über Melisse für Hunde findet Ihr in unserem Ratgeber „Kräuter für Hunde“
- Schafgarbe: Schafgarbe ist ein echter Allrounder. Sie wirkt entzündungshemmend und krampflösend. Das kann besonders hilfreich sein, wenn der Darm durch die Verstopfung gereizt ist. Schafgarbe regt die Galle an, was die Verdauung von Fetten unterstützt und den gesamten Verdauungsprozess erleichtert.
Heilerde bei Verstopfungen beim Hund
Heilerde wird bei Hunden häufig zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt, allerdings ist ihre Anwendung bei Verstopfung mit Vorsicht zu genießen. Sie hat zwar entgiftende und entzündungshemmende Eigenschaften und wird oft bei Durchfall oder Magen-Darm-Beschwerden verwendet, kann jedoch in einigen Fällen auch die Verdauung verlangsamen.
Hier sind die potenziellen Vorteile und Vorsichtsmaßnahmen:
Vorteile von Heilerde:
- Entgiftende Wirkung: Heilerde bindet Giftstoffe im Verdauungstrakt und hilft, Schadstoffe auszuleiten. Dies kann nützlich sein, wenn Verstopfung durch eine toxische Belastung oder Verdauungsstörungen verursacht wird.
- Magenberuhigend: Heilerde wirkt beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, was bei leichten Magen-Darm-Reizungen unterstützend sein kann.
Vorsicht bei Verstopfung:
- Wasserbindend: Heilerde kann Flüssigkeit im Verdauungstrakt binden, was bei Verstopfung eher kontraproduktiv ist. Sie könnte den Stuhl weiter verhärten, da dem Darm Flüssigkeit entzogen wird.
- Einschränkung der Aufnahme von Nährstoffen und Medikamenten: Heilerde kann die Aufnahme von Nährstoffen oder Medikamenten beeinträchtigen, da sie Substanzen im Darm bindet. Dies sollte bei der Behandlung von Verstopfungen berücksichtigt werden.
Wann ist Heilerde sinnvoll?
Heilerde kann hilfreich sein, wenn die Verstopfung auf toxische Belastungen oder leichte Verdauungsstörungen zurückzuführen ist, bei denen der Darm gereinigt werden soll. In solchen Fällen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass ausreichend Flüssigkeit zugeführt wird, um das Austrocknen des Stuhls zu vermeiden.
Unsere Empfehlung:
Bei reiner Verstopfung ohne toxische Ursachen wäre es in der Regel besser, auf Maßnahmen zurückzugreifen, die den Stuhl weicher machen und die Verdauung anregen, wie z.B. ballaststoffreiche Nahrungsmittel (Flohsamenschalen, Chiasamen) und viel Flüssigkeit. Wenn Heilerde zum Einsatz kommen soll, ist es ratsam, dies nur kurzfristig und unter Berücksichtigung der Flüssigkeitszufuhr zu tun.
Verstopfung beim Hund: wie am sinnvollsten die Kräuter füttern?
Flohsamenschalen und Chiasamen müssen unbedingt vor der Fütterung länger in kaltem Wasser ziehen. Solltet Ihr die zwei Nahrungsergänzungen trocken füttern, erzielt Ihr den gegenteiligen Effekt, da nochmals Wasser entzogen wird.
Damit auch die Kräuter ihre Wirkung am Besten entfalten, sollten auch diese entweder wie Tee gebrüht werden, oder zusammen mit den Chiasamen und Flohsamenschalen mit kaltem oder lauwarmem Wasser bedeckt über Nacht ziehen gelassen werden. Nach der Ziehzeit einfach mit dem Futter vermengen.
Verwendung im Bedarfsfall oder als Kur: Bei älteren Hunden oder Hunden, die chronisch an Verstopfungen leiden, kann es auch dauerhaft zugefüttert werden.
Vermeidung von Knochenkot – aus eigener Erfahrung: Wenn unsere Hunde eine größere Knochenmahlzeit bekommen, füttern wir direkt davor einen Löffel Lucky Darm und danach eine etwas größere Portion Lucky Darm ggf. vermischt mit etwas Futter. Seit Jahren haben wir keine Probleme mehr mit Knochenkot gehabt. Natürlich ist danach der Kot etwas fester, aber es gab keine Schwierigkeiten mehr mit dem Kotabsatz oder stressiges und schmerzhaftes Gedrücke.
Mit unserer jahrelangen Erfahrung in der Tierheilpraxis und Ernährung von Hunden haben wir natürliche Kräutermischungen für Euch entwickelt, die all diese wertvollen Inhaltsstoffe kombinieren. Sie können helfen, Verstopfungen vorzubeugen oder zu lindern und eine normale Verdauung zu fördern.
2. Fluppt – Kräutermix – erste Hilfe bei Verstopfung oder als Ergänzung zum Futter
Beides ist einfach in der Anwendung und kann sowohl im Akutfall als auch zur langfristigen Unterstützung der Verdauung eingesetzt werden. Über Nacht eingeweicht, kannst Du sie ganz unkompliziert mit dem Futter vermengen.
Verstopfungen beim Hund – ein Fazit
Verstopfung beim Hund muss nicht zwingend mit chemischen Abführmitteln behandelt werden. Mit unserer Kräutermischung bieten wir eine sanfte und natürliche Möglichkeit, die Verdauung zu regulieren und den Hund wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Kraft der Natur kombiniert mit einer angepassten Ernährung und ausreichend Bewegung ist oft der Schlüssel zu einem gesunden Hundeleben.
Eure Olivia mit Piccolina, Bella und Madsen von den Strandjungs
Olivia Bickerle: Gründerin von Doggiepack, unverbesserliche Möchtegern-Weltverbesserin, geprüfte Tierheilpraktikerin seit 2006, ehem. Vertriebs- und Marketingmanagerin in verschiedenen Konzernen, Business-Trainerin für Marketing & Vertrieb, Fachwirtin für Messe-, Kongress- & Veranstaltungsmanagement
Literatur / Quellen:
Canine and Feline Gastroenterology“ von Edward J. Hall, David A. Williams und Stan Marks – (2013)
Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik“ von Helmut Meyer und Jürgen Zentek – 6. Auflage (2010)
Praxisbuch Hundeanatomie und Physiologie: Funktionsweise des Hundeorganismus verstehen“ von Ulrike Schmid – (2017)
Kräuter in der Tierheilkunde: Naturheilkunde für Hunde, Katzen und Pferde“ von Heidi Kübler – (2015)
Bilder: Doggiepack, Strandjungs.info